Während die Bundesrepublik Deutschland im Zuge der Fußball-Weltmeisterschaft in Mexiko Mitte 1970 ihren Fans spannende Spiele lieferte, erblickte ich das Licht der Welt und die Stadt Neustadt am Rübenberge zählte eine Erdenbürgerin mehr.
Die Weltmeisterschaft färbte jedoch nicht auf mich ab. Ich wurde keine begnadete Fußballspielerin, selbst wenn ich als Kind des Öfteren auf dem Bolzplatz anzutreffen war. Stattdessen wurden das Lesen und Eintauchen in Geschichten zu meiner Leidenschaft. So gehören Bücher bereits lange zu mir wie das Salz in der Suppe, wie ein Pinsel zum Maler oder die Jahresringe zum Baumstamm. Nun könnte man annehmen, dass es schon immer mein Traum gewesen sein müsste, eines Tages dem Autorenhandwerk nachzugehen. Aber weit gefehlt! Dass ich eines Tages Bücher schreiben würde, davon ahnte ich damals noch nichts.
Tatsächlich war es nach Schulabschluss erst mal mein Wunsch, Tischlerin zu werden. Der Werkstoff Holz hatte es mir schon zu Schulzeiten angetan. Doch daraus wurde nichts. Stattdessen ging ich viele Jahre einem Bürojob nach, wälzte Akten, quälte mich in Stenografie und malträtierte Tastaturen bis sie zu qualmen begannen. Die Kreativität war somit meiner Freizeit vorbehalten. Was dazu führte, dass Möbel und Wände nicht vor mir sicher waren und sich oftmals nicht vor einem neuen Anstrich retten konnten.
Eines Tages gewann jedoch meine kreative Ader wieder Oberhand. Ich setzte die Segel neu und wurde Gästeführerin in meiner Heimatregion. Die Historie meiner Heimat, das Aufspüren seltener Geschichten und auch das sich selbst Neuerfinden begeisterte mich. Der Weg vom Erzählen zum Schreiben war fließend und wurde schließlich überregional.
Ich folgte meiner Intuition. Seitdem gebe ich meiner Liebe zum Landleben, der Sehnsucht nach Meer, dem Hang zur Geschichte unterschiedlicher Regionen, Raum zum Entfalten, was sich in meinen Büchern widerspiegelt.